Was ist ein digitaler Zwilling?

Ein digitaler Zwilling (oft auch als digital twin bezeichnet) – ist im Kontext von 3D-Visualisierungen und 3D-Animationen für Produkte eine digitale Variante eines real existierenden Produktes.

Nehmen wir zum Beispiel den Stuhl “Plastic Side Chair” von Ray und Charles Eames. Der Stuhl existiert als physisches Produkt, welches man kaufen kann, um ihn als Sitzmöbel zu gebrauchen. 

Der digitale Zwilling vom Plastic Side Chair soll die exakt gleiche Form und die gleiche Materialeigenschaften wie ein echter Panton Chair haben – er besteht also zunächst aus Informationen über die Geometrie (zum Beispiel aus CAD-Daten), und Informationen über die Materialien – in unserem Beispiel besteht der Stuhl aus nur einem Material und zwar Polypropylen, welches einen leichten Glanz besitzt. Ziel des digitalen Zwillings ist immer, dass er genauso aussieht wie das reale Objekt.

Wie entsteht ein digitaler Zwilling?

Die Geometrie eines digitalen Zwillings kann auf verschiedene Weise erstellt werden. Viele Produkte und Maschinen werden heute digital entworfen und es gibt bereits CAD-Daten – diese dienen dann auch als Basis für die Geometrie des digitalen Zwillings. 

Die Materialien und Texturen – sogenannte “Shader” werden in 3D-Programmen wie Autodesk 3ds max/Vray erstellt und enthalten Informationen über Oberflächeneigenschaften wie Reflexionsstärke, Reflexionsbreite, Farbe und Oberflächenstrukturen.

Was ist der Unterschied zwischen einem digitalen Zwillung und einem Bild?

Im Gegensatz zu einem zweidimensionalen Bild welches aus einzelnen Pixeln besteht ist ein digitaler Zwilling eine dreidimensionale Repräsentation des Panton Chair- man kann ihn also beliebig drehen und von verschiedenen Seiten betrachten und daraus Bilder generieren. Zudem kann man Materialeigenschaften wie die Produktfarbe ändern, das Produkt beliebig verändern, oder auch in einer virtuellen Umgebung präsentieren.

Was kann man mit einem digitalen Zwilling machen?

Ein digitaler Zwilling dient als Grundlage für eine 3D-Visualisierung – also für computergenerierte Bilder. Ein digitaler Zwilling dient außerdem als Grundlage für eine 3D-Animation – also zum Beispiel einen digital generierten Produktfilm. Zudem kann man für interaktive Anwendungen wie Produktkonfiguratoren im E-Commerce auch eine reduzierte, für Echtzeitanwendungen optimierte Variante aus dem digitalen Zwilling erstellen.